Mit dem Kinderwagen nach Berchtesgaden.

 

Titelbild: Mit dem Kinderwagen nach Berchtesgaden

Dieses Mal sollte es für Die Blümchen in die bayerischen Berge gehen. Berchtesgaden sollte es werden, weil uns der Königsee mit der Kapelle Sankt Bartholomä, dem Blick auf den Schicksalsberg Watzmann als dritthöchsten Berg Deutschlands und das Salzbergwerk Berchtesgaden als prominente Ausflugsziele interessiert haben. Sonst hatten wir nichts Bestimmtes geplant und unsere Agenda sollte sich spontan vor Ort füllen. Wir waren also offen für weitere Ziele, wobei sich die alpinen Touren wegen unseres kleinen Blümchens und dem mitschleppen eines Kinderwagens wohl in Grenzen halten würden.
Einzig ein günstiges Hotel haben wir vorab kurzfristig über eine Buchungsapp gesucht und gefunden.

Route nach Berchtesgaden

Unsere Tour nach Berchtesgaden begann am Montag, den 01.10.2018 sehr früh am Morgen, um nicht allzu viel Verkehr und Stau auf den Straßen mitzunehmen. Schließlich haben in Hessen an diesem Montag die Herbstferien angefangen und in München war Oktoberfest, was die Situation nicht verbesserte. Dies hatten wir bei der Urlaubsplanung irgendwie nicht bedacht. Was soll's, jetzt war es so und wir machten das Beste daraus.
Zum Glück kamen wir fast ohne längeren Stau nach 590 Km und 6:40 Std. an unser Ziel. In Berchtesgaden versuchten wir erst einmal an Informationen zu Ausflugszielen, Preisen und Besonderheiten vor Ort zu kommen.

Sehr schön war hierbei, dass wir direkt Informationen zu den noch anstehenden Alm abtrieben beim örtlichen Touristenbüro erhalten haben, was uns den Besuch eines solchen Ereignisses ermöglicht hat. Für solche Infos sind Touristeninformationen oft nicht schlecht und daher meist unser erster Anlaufpunkt, wenn wir uns nicht auskennen.

Da wir bis zum CheckIn im Hotel um 15:00 Uhr noch Zeit hatten, wurden auch noch ein paar Dosen gesucht und erfolgreich gefunden. Schließlich konnten wir den Tag mit dem Bezug unseres Zimmers und einem anschließenden guten Essen in einer benachbarten Gastwirtschaft ausklingen lassen.

Salzbergwerk Berchtesgaden

Der folgende Tag sollte direkt zum Besuch des Salzbergwerkes genutzt werden. Da das Wetter nicht wirklich Trockenheit versprach, war dies auch eine gute Gelegenheit für diesen Punkt auf unserer Todo Liste.
Tipp: Die Eintrittskarten vorab im Internet buchen, erspart langes Anstehen vor der Kasse. Einfach ein paar Minuten vor der gebuchten Uhrzeit vor Ort sein und das Handy mit dem Onlineticket vor das Drehkreuz halten und schon ist man drin. Das Ganze kostet 17€ a' Person inkl. der Führung. Unsere Kleine war kostenlos am Start. Den Kinderwagen haben wir im Auto gelassen. Dieses stand für 3,50€ auf dem Hauseigenen Parkplatz. Insgesamt kostete uns dieser Ausflug also 37,50€ und das Fotografieren im Stollen ist aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt. Das wunderte uns allerdings etwas! Sollte womöglich der Zug entgleisen, wenn ich mein Handy fallen lasse oder haben die Angst man könnte hinfallen, wenn man sich zu sehr auf sein Foto konzentriert? Ich weiß es nicht aber wir haben uns daran gehalten, um Ärger zu vermeiden. Insgesamt war dieser Trip recht teuer aber zumindest sehenswert. Das Einfahren mit der kleinen Grubenbahn und das Rutschen auf den Holzrutschen sowie die Floßfahrt über den Spiegelsee untertage, hat schon Spaß gemacht und war auch recht interessant. Gegen Ende wird man mit einem Aufzug wieder nach oben gefahren und anschließend geht es mit der kleinen Bahn wieder zum Ausgang. Etwas gekünstelt und zum Teil auch überflüssig empfanden wir die immer mal wieder gebotenen Projektionsvorführungen, welche insgesamt den Eindruck von Werbung hinterlassen haben und nur zum Teil wirklich informativ waren. Einzig ein animiertes Model der Stollen inkl. der Erklärung zur Salzgewinnung war durchaus interessant und lehrreich für uns. Insgesamt kann man hier ca. 2 Stunden verbringen. Mehr Infos gibt es auf der Webseite des Bergwerkes. https://www.salzbergwerk.de/de

Geocaches in Berchtesgaden

Anschließend haben wir noch den oberhalb des Bergwerkes gelegenen Earthcache Moräne und Moserrösche-Stollen (GC3XV1X) besucht und vor unserem Besuch des Bergwerks noch den Tradi an den Bergbauloren am Parkplatz (GC4CAHW).

Touristen am Königsee

Da der Tag nun erst angebrochen war und das Wetter gehalten hat, besuchten wir auch noch den Königsee. Nun, wir hatten uns diesen Besuch des so bekannten Bergsees irgendwie schöner und romantischer vorgestellt. Die Häuser und Verkaufsbuden sind schon sehr auf Tourismus ausgelegt und wenn man sich die Mühe macht mal etwas hinter die Fassaden zu schauen, sieht man auch, dass hier einiges am Zerfallen ist. Der Glanz der 80er und 90er Jahre ist schon etwas verblasst und scheinbar ist es gerade noch gut genug um damit Geld zu verdienen. Das allerdings scheint gut zu funktionieren, denn man bewegt sich vom Parkplatz in Richtung See auf einer Straße, die jede Menge Souvenirs zu bieten hat. Wenn man genau hinsieht, steht auf jedem zweiten Artikel Made in China und das ist schon wieder sehr lustig. Denn die Hauptabnehmer dieser Waren sind tatsächlich die Besucher aus fern Ost. Wenn man bedenkt, dass diese Souvenirs in China zu günstigsten Preisen gefertigt werden, um dann in Deutschland zu Wucherpreisen an die eigenen Leute verkauft zu werden, die diese anschließend wieder mit nach Hause tragen, hat das eine ganz besonders schwarze Ironie in sich.
Sei es drum, wir verzichteten auf jegliche Souvenirs und machten uns auf den Weg zu den Elektrobooten, die uns zur Halbinsel mit der bekannten Kapelle bringen sollten.

Halbinsel im Königsee mit der Kapelle Sankt Bartholomä

Insgesamt sind wir für 30 Euro zur Insel und wieder zurückgekommen, immerhin mit Kinderwagen. Inbegriffen sind auch einige Worte vom begleitenden Mitarbeiter der Bootsflotte, welcher auch für Trinkgeld ein Liedchen in Richtung der Echowand auf dem Flügelhorn spielt. Nach unserer Ankunft auf der Halbinsel machten wir uns ganz im Gegenteil zu den meisten Besuchern dieser touristischen Attraktion, welche lediglich zum Fisch essen und Foto schießen hier herkommen, auf den Weg rund um die Halbinsel um dort noch Hinweise zu dem auf dem See eingezeichneten Earthcache, Die Geologie des Königssees (GC3CHEK) zu bekommen. Dieser Weg ist nicht ganz Kinderwagen tauglich jedoch mit vereinten Kräften gut machbar. Das hat sich für uns auch gelohnt, denn abseits der Touriwege bietet dieser Ort doch eine besonders schöne Seite, die es sich lohnt anzusehen. Das touristische Zentrum der Insel ist tatsächlich völlig überlaufen und so gut kann der Fisch gar nicht sein, dass er diesen geforderten Preis auch nur ansatzweise wert ist. Man kann hier aber auch noch Teile einer echt deutschen, gelben Telefonzelle erblicken und alles in allem könnte man hier auch mal wieder den Farbpinsel schwingen. Am anstrengendsten war das Warten und Anstehen um einen Platz auf dem Boot zur Rückfahrt zu ergattern. Etwas ähnlich nerviges habe ich selten erlebt und wenn dann nur in Freizeitparks vor der Hauptattraktion.
Wir waren dort, haben es gesehen und werden sicherlich nicht wieder kommen. Mehr Worte bedarf es hier aus unserer Sicht nicht mehr. 4 Tradis und einen Wherigo später hatten wir genug für diesen Tag und zogen es vor, den Tag bei einem Essen, einer heißen Dusche und etwas Kinderbespaßung ausklingen zu lassen.

Almabtrieb

Am 03.10. stand nach dem Frühstück im Hotel der Almabtrieb auf dem Programm. Die genaue Strecke der Kühe auf dem Weg ins Tal war uns leider nicht bekannt, jedoch das Ziel der Kühe. Also machte es für uns Sinn, hier auf die geschmückten Tiere zu warten. Die Zwischenzeit vertrieben wir uns mit einigen Tradis und dann hörten wir auch schon das Geläut der Glocken. Ein hübsches Schauspiel, welches uns durchaus gefallen hat.

Salinenweg Berchtesgaden gesperrt

Anschließend begingen wir den Wherigo Historischer Rundgang durch Berchtesgaden, um den Ort vielleicht hierdurch etwas besser kennenzulernen. Leider entpuppte sich dieser sonst ganz hübsche Cache als nicht wirklich bis zum Ende spielbar, weil ein Teil der Strecke gesperrt und nicht begehbar ist. Kinderwagen tauglich ist er trotz Attribut im Listing leider auch nicht wirklich, was uns dann letztlich mit den anderen Gegebenheiten zum Abbruch zwang. Sehr schade, wie wir fanden!
Leider versäumte der Owner, einen entsprechenden Hinweis im Listing zu hinterlassen. Nachdem wir ihn angeschrieben hatten, wurde der Cache einen Tag später deaktiviert. Auf eine Antwort von ihm warten wir allerdings leider heute noch. Und ohne Hilfe, die wir anderweitig bekamen, wäre das Loggen dieses Caches auch nicht möglich gewesen. Das war nicht sehr gelungen, wie wir finden, obwohl das Final und die Location schon cool sind. Sei es drum, wir konnten noch einigen Beifang einsammeln und es ist uns auch nicht entgangen, dass hier ein anderes Ownerteam scheinbar sehr fleißig am Dosenlegen war. Die Wetterputzer sind in Berchtesgaden eine Geocachinggröße, die durchaus auffällt. Wir haben jedenfalls nicht versäumt, ihnen eine Mail zu senden, um nach einem Treffen zu fragen. Denn sie sind nicht nur engagierte Geocacher, nein sie sind auch die Betreiber der Cache-Corner und sie haben uns am folgenden Tag zu sich nach Hause eingeladen, worüber wir uns sehr gefreut haben. Der Tag neigte sich jedoch zunächst dem Ende zu und wir freuten uns auf einen ruhigen Abend.

 

Berchtesgaden und Königsee

Der 04.10. stand im Zeichen der weiteren Erkundung des Ortes Berchtesgaden, einigen hübschen Geocaches wie z. B. dem Tradi Locksteinstraße (GC4CWEA) mit einer tollen Aussicht über den Ort oder der Letterbox #01 GCF Berchtesgaden 2016 (GC6PT8H) welche ganz frech in der Gegend herumsteht. Frech im positiven Sinne fanden wir auch den Cache
Die Spritztüte (GC5Z9ZE) eine Letterbox, die sich mit einem Teil meiner beruflichen Tätigkeit beschäftigt.

Die Blümchen bei der Eisbahn

Wir haben uns bei dieser Gelegenheit auch einmal die Jennerbahn angesehen, welche bei unserem Besuch jedoch nicht bis auf den Gipfel gefahren ist, weil sie gerade für viele Millionen Euro erneuert wird und deshalb nur bis zur Mittelstation fährt. Ehrlich gesagt war uns das für 36 Euro bis zur Mittelstation und wieder ins Tal zurück dann doch zu teuer und wir verzichteten darauf. Was wir uns redoch auch noch angesehen haben und dies völlig kostenlos, war die Eisarena Königsee in der 2017 die 62. Bobweltmeisterschaft stattgefunden hat.
Einen kleinen Sprung aufs Treppchen konnten wir uns hierbei einfach nicht verkneifen.
Anschließend waren wir mit Martina von Cache Corner verabredet.

Zu Besuch bei der Cache Corner

Achtung, der folgende Textabschnitt enthält unbezahlte Werbung aus Überzeugung.

Wir haben uns mit Martina verabredet, weil wir natürlich schon von der Shopseite der Cache Corner gehört hatten und diesen Shop auch schon einige Male auf Events gesehen haben. Außerdem waren wir neugierig, wie jemand solch einen Shop betreibt und was sich dahinter verbirgt. Die Gelegenheit hier in Berchtesgaden war jedenfalls sehr günstig und so freuten wir uns sehr, dass wir die Wetterputzer besuchen durften. Überrascht waren wir von der Tatsache, dass der "Shop" in die private Wohnung von Martina und Wolfgang integriert wurde. Das spricht ja an sich schon einmal dafür, dass man dieses Hobby ganz besonders gerne haben muss, wenn man sich so zu sagen 24/7 damit umgibt. Wolfgang musste arbeiten und so stand uns Martina für unsere Fragen zur Verfügung und wir hatten das Gefühl, dass sie dieses Hobby und zugleich ihre Arbeit wirklich mit Leidenschaft betreibt. Angefangen haben die beiden 2010 mit dem Cachen und der Shop startete mit einer kleinen Box, welche mit allerlei Zubehör gefüllt war und welche von Event zu Event mitgenommen wurde. Also eher so nebenbei. Die Nachfrage war gegeben und so folgte dann auch der Onlineshop kurze Zeit später. Heute arbeitet Martina Vollzeit für ihren Shop von zu Hause aus und nicht nur allerlei Zubehör und ECA wird hier verkauft, sondern auch so manche prominente Coin wurde mit ihrer Beteiligung produziert. Coins waren auch der Aufhänger für das Geocoinfest Berchtesgaden 2016 welches die Beiden mit ihrem Team organisiert haben und zum MEGA Event mit 1141 Attended Logs brachten. Auch heute also zwei Jahre später sind noch einige Dosen von diesem Event in Berchtesgaden zu finden und sie werden immer noch gepflegt, was wir durchaus bewundernswert finden, da könnten sich andere Owner mal eine Scheibe abschneiden. Die Wetterputzer haben zur Zeit 99 aktive Geocaches an den unterschiedlichsten Stellen in der Region. Eine ziemlich große Leistung wie wir finden. Auf die Frage, ob sie denn nochmal solch ein Event organisieren wollen, bekamen wir die Antwort, dass es zwar in den Fingern juckt aber auch die Latte sehr hoch liegt, um das vergangene MEGA zu toppen. Wir lassen uns einfach überraschen.
Bei unserem Besuch bekamen wir neben einem Travel Tag der Wetterputzer (zum discovern WP8PMB) auch noch einen Tipp für den Folgetag und damit auch einige Cacheempfehlungen mit auf unseren Weg. Wir hatten einen super Eindruck von der Cache Corner und der Arbeit der Wetterputzer. Toll ist vor allem die spürbare Freude am Einsatz für unser Hobby. Gefühlt ist das ein Shop, an der Basis dieses Hobbys und einfach authentisch. Wir finden die Cache Corner macht einen sehr ehrlichen, bodenständigen und liebenswerten Eindruck. Deshalb konnten wir es uns auch nicht verkneifen, gleich noch eine hübsche Coin zu kaufen. Wir wünschen euch jedenfalls für die Zukunft alles gute. Danke für eure Offenheit und eure Arbeit.

Die Blümchen Cachen in Berchtesgaden

Mit frischen Tipps der Wetterputzer und einem Ausflugsziel auf dem Plan, starteten wir in den 05.10. um uns die Gegend am Hintersee und dem Klausbachtal anzuschauen. Eine richtig gute Empfehlung war das auf jeden Fall, soviel schon mal vornweg. Wir parkten unser Cachemobil direkt am Parkplatz neben dem Cache Klausbachtal - Informationsstelle Klausbachhaus (GC2DYJK). Tipp: Wer im Besitz einer Gästekarte ist, kann an fast allen touristischen Parkplätzen für die Hälfte vom normalen Preis parken.
Das Auto muss man an dieser Stelle aber auf jeden Fall stehen lassen, denn ab hier ist der normale Verkehr ausgeschlossen. Die Straße ist mit einer Schranke verschlossen. Man kann jedoch entweder ab hier laufen oder mit dem Bus fahren und vom Ziel zurück zum Parkplatz laufen. Wie weit, kann man sich aussuchen, der Bus hält an verschiedenen Stellen und man kann zwischenzeitlich aussteigen. Der Rückweg ist übrigens super mit dem Kinderwagen machbar. Wir besuchten einige schöne Stellen auf diesem Weg durch das Klausbachtal aber zwei Höhepunkte waren sicherlich die Hängebrücke beim gleichnamigen Cache (GC2E0FK) und die Ragertalm.

Almausflug

Auch hier ist ein Döschen zu finden (GC2E0G4). Wir nutzten den Aufenthalt auf der Alm für eine kleine Brotzeit, denn die Alm war zu unserem Glück auch noch bewirtschaftet. Also ließen wir es uns gut ergehen und genossen den tollen Ausblick.
Anschließend machten wir uns auf den Rückweg, denn auch den Hintersee wollten wir uns noch etwas genauer ansehen.

Die Blümchen im Tretboot

Dort angekommen kann man Stundenlang laufen, Cachen und auch Bootfahren. Ruder oder auch Tretboote werden hier angeboten und genau hierfür haben wir uns entschieden. Dies bedeutete wohl auch, dass das Geocachen kürzer ausgefallen ist, uns war Bootfahren jedoch einfach wichtiger und nach einer Halbstündigen fahrt auf dem See, waren wir dann auch froh den Abend mit einem guten Essen zu beschließen. Für uns war dieser Tag nicht nur der günstigste, sondern auch der schönste unseres kleinen Urlaubs.
Der Folgetag war für die Rückreise vorgesehen und da ich gesundheitlich etwas angeschlagen war, war das auch die richtige Entscheidung. Ein wenig Stau gab es nur bei München und vereinzelt etwas stockenden Verkehr auf dem weiteren Weg in Richtung Rhein-Main-Gebiet. So kamen wir auch wieder gut in der Heimat an.

Rückblickend würde ich wohl wieder in diese Region fahren, denn Cachen und Wandern kann man hier super auch mit Kinderwagen. Jedoch würde ich dann auch ein paar mehr Ziele abseits der touristischen Massen vorziehen.

Happy Caching Die Blümchen